EFI-Förderung für das Forschungsprojekt „Diskurse und Praktiken einer digitalen Souveränität“ Die Arbeitsgruppe ›Digitalisierung und gesellschaftlicher Wandel‹ des IZ Digital hatte im Rahmen der Emerging Fields Initiative der FAU Erfolg mit Ihrem Antrag Diskurse und Praktiken einer digitalen Souveränität (Discourses and Practices of a Digital Sovereignty). Die Gruppe aus WissenschaftlerInnen aus den Disziplinen Buchwissenschaft, Ethik/Theologie, Informatik, Kulturgeographie, Medienpädagogik, Politische Wissenschaft, Rechtswissenschaft, Soziologie sowie Wirtschaftswissenschaft arbeitet das Thema 2 Jahre aus verschiedenen Perspektiven und in unterschiedlichen Kleingruppen auf. Zugang und Eigentum bei zunehmender Datenflut Digitale Technologien lösen eine zunehmende Datenflut aus und ermöglichen eine wachsende Lesbarkeit individueller, sozialer und soziotechnischer Prozesse. Vor diesem Hintergrund werden Fragen des Zugangs, des Eigentums und des Schutzes von Daten, d.h. Fragen der Gestaltung von Datenströmen verhandelt – oft unter dem Label einer „digitalen Souveränität“. Debatten um „digitale Souveränität“ Die interdisziplinäre Forschungsgruppe „Diskurse und Praktiken digitaler Souveränität“ zielt zum einen darauf ab, die Debatte über „digitale Souveränität“ zu analysieren, ein Konzept von Souveränität als relationales Konzept zu entwickeln und dieses Konzept mit etablierten disziplinären Diskussionen über die Souveränität in Beziehung zu setzen. Hieran sind primär die Soziologie (Arbeits- und Industriesoziologie) und die Kulturgeographie beteiligt. Beteiligte Forschungsbereiche und Disziplinen Darüber hinaus werden in neun empirischen Forschungsbereichen neue Konfigurationen der Datenzirkulation aus der Perspektive verschiedener Disziplinen untersucht: Die Buchwissenschaft (E-Publishing & Digitale Märkte) und die Informatik (IT-Sicherheit) widmen sich dem Thema Reader Analytics: Vermessung des Mediennutzungs- und Rezeptionsverhaltens. Die Politische Wissenschaft (Politik und Gesellschaft des Nahen Ostens) und die Kulturgeographie analysieren das Phänomen der Digitalen Überwachung in Demokratien und Autokratien (Deutschland und die Vereinigten Arabischen Emirate aus vergleichender Sicht). Die Soziologie (Technik – Arbeit – Gesellschaft) analysiert die Souveränität von Arbeitnehmern am Arbeitsplatz. Die Medienpädagogik beschäftigt sich mit der Datenhoheit von Jugendlichen und in Bildungsprozessen. Theologie / Ethik analysiert die ethischen und gesellschaftlichen Herausforderungen im Umgang mit dem Datenbesitz. Die Kulturgeographie und die Rechtswissenschaft (Strafrecht) untersuchen Konflikte um den transnationalen Datenzugriff. Die Rechtswissenschaft (Strafrecht) und die Informatik (Datenmanagement) kümmern sich um das Feld Datenanalyse, Data Mining und Datentransformationen zur Begründung des Verdachts und zur Beweisführung in Strafverfahren. Die Rechtswissenschaft (Recht des Geistigen Eigentums) und die Informatik (IT-Sicherheit) fragen, ob Personalisierte Preise und Daten als Gegenleistung für Dienstleistungen in Frage kommen können. Die Wirtschaftsinformatik blick aus der Perspektive von Innovationsfähigkeit auf die Dynamik von Schutz von und Zugang zu Daten. Die Arbeit wird kontinuierlich auf den Seiten des IZ Digital dokumentiert.